75-jähriges Jubiläum KV Wesermarsch 2008

Züchtergeist und Gemeinschaftssinn haben die Ausstellungen geschaffen

Am 26. Januar 2008 feierte der KV Wesermarsch der Rassekaninchenzüchter sein 75-jähriges Bestehen in Rodenkirchen. KV-Vorsitzender Alfred Hartmann 75-jähriges,jubiläum,kv,wesermarsch,rassekaninchenschau,kaninchenfreute sich über das Erscheinen der Ehrengäste. Den langjährige Schirmherr von vielen Schauen und ehemaliger Landrat Herr Udo Zempel und Frau, der über 30 Jahre die Kaninchenzucht in der Wesermarsch als treuer Freund begleitet und unterstützt hat. Der stellvertretende Landrat Dieter Kuhlmann und Frau, die stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Stadland Frau Ehlers, den Bürgermeister der Stadt Brake Roland Schiefke. Vom LV Weser-Ems LV-Vorsitzenden Christian Ruhr und Frau, den Öffentlichkeitsarbeiter Klaus Deters mit Frau als Leiterin der Handarbeits- und Kreativgruppen. Der KV-Vors. von Oldenburg-Nord Uwe Ennen mit Frau und ganz besonders begrüßt wurde der ZDRK-Präsident Peter75-jähriges,jubiläum,kv,wesermarsch,rassekaninchenschau,kaninchen Mickmann mit seiner Frau. Nach der Begrüßung gab es ein warmes Essen mit Vorsuppe und Nachtisch, es hat allen sehr gut gemundet. Danach sprach auf „Plattdeutsch“ Ehrenmitglied Erwin Tönjes (er fing mit Angorazucht an) über alte Zeiten in der Kaninchenzucht.
Grußworte und Glückwünsche überbrachten: Die politischen Vertreter und der ehemalige Landrat Udo Zempel, Uwe Ennen, KV-Vors. von Oldenburg-Nord, LV-Vors. Chr. Ruhr, die Leiterin der LV Handarbeits- und Kreativgruppen Ruth Deters und ZDRK-Präsident Peter Mickmann.

Aus der Chronik, zusammengestellt von Erwin Tönjes und Dieter Bittermann:
1933 wurde die Kreisfachgruppe Wesermarsch gegründet aus den Vereinen Brake, Nordenham, Einswarden/Blexen und Berne/Lemwerder. Die Vereine Elsfleth, Ovelgönne, Abbehausen, Ellwürden und Rodenkirchen kamen später dazu. Der böse Krieg hatte hier und da aber das Vereinsleben stillgelegt. Kleinere Vereine wie Blexen, Friedrich-August-Hütte, Abbehausen und auch Butjadingen lösten sich auf. Die Käfige dienten nach dem Kriege den Besatzungsmächten als Tore für Sportveranstaltungen. Nach den Kriegsjahren, Ende der 40er taten sich 8 Züchter in Alse zusammen und bildeten den Verein Alse mit der Bezeichnung I 97 Rodenkirchen. Aber der Verein hatte keine große Lebensdauer. Abgewanderte Züchter von hier, die schon im Braker Verein waren, hatten damals den Mut, hier wieder was selbstständiges aufzubauen. Auch die KV-Schauen fanden damals schon wieder in Rodenkirchen statt. Zwischendurch wurden verschiedene Vereine gegründet, die aber keine lange Lebensdauer hatten. Der Verein in Rodenkirchen musste schon in seiner Blüte einige Züchter abgeben. Aus dem Verein Ellwürden entstand der Verein „Abbehausen Hasennest“.
Als die großen Vereine Nordenham u. Umgebung, Einswarden Gut Zucht, Einswarden und Umgebung, Blexen und Brake schon die ersten Ortsschauen und auch gemeinsame Schauen durchgeführt hatten, kamen auch die Züchter und Vereinsvorsitzende in der neu gegründeten Kreisfachgruppe Wesermarsch im Jahre 1933 auf die Idee einer gemeinsamen mit Wesermarschvereinen und dem Landesverband in Nordenham Friedeburg, eine Jubiläumsschau zu organisieren. In diesem Zusammenhang muss man die Züchter Emil Barre, Arthur Kleen und Theo Joost (alle Nordenham), Maciejewski und Thoms (Brake) und Louis Beyer (Berne später Brake u. Ovelgönne) hervorheben, die dieses Vorhaben umgesetzt haben.
1948 fand dann die erste KV-Schau statt mit folgenden Vereinen: I 1 Brake, I 6 Einswarden, I 11 Nordenham, I 91 Bardewisch, I 92 Ovelgönne, I 97 Rodenkirchen, I 112 Tossens, I 121 Elsfleth, I 122 Eckwarden und I 123 Lemwerder. Zusammen mit einer Jubiläumsschau des Nordenhamer KZV I 11 startete Emil Ballenberger, KV-Vors. vom Einswarder Verein I 6 die jährlich bis heute wiederkehrende Ausstellungsserie.

Zum Geleit sprach er:
„Züchtergeist und Gemeinschaftssinn haben diese Ausstellung geschaffen. 112 Züchter mit 412 Zuchttieren stehen im friedlichen Wettstreit um die Siegespalme. Dieses dürfte das beste Zeichen einer unermüdlichen Arbeit aller Züchter, Frauengruppen im Kreisverband Wesermarsch sein. Unbeirrbar wollen wir auch weiterhin um das eine Ziel kommen: Kaninchenzucht richtig betreiben“. Diese Worte sind bis heute noch gültig.

In dem so genannten „Führer“-Katalog konnte man die teilnehmenden Züchter mit den Käfignummern nachlesen. Hier fiel auch schon der Name eines Preisrichters auf, den vielen noch bekanten Bremer Sexstroh. Auf dieser Schau stellten schon die Wesermärschler 174 Kaninchen aus. Auf den folgenden Schauen, auch auf Landesebene, wurden die Frauengruppen immer populärer. 1936 stellten je drei Frauen aus den Vereinen Nordenham und Brake auf der Landesschau in Oldenburg aus. 1936 hatte der Braker Verein 28 Mitglieder und 11 in der Frauengruppe, Einswarden Gut Zucht 28, Einswarden und Umgebung 32, Nordenham und Umgebung 65 und 36 in der Frauengruppe und Blexen hatte 15 Mitglieder. Während des Krieges fanden keine Ausstellungen statt.
Es folgten viele KV-Schauen, das größte Problem war immer die Ausstellungshalle. Ausgestellt wurde auch bei Weserflug (heute MBB) oder im Casino vom Metallwerk. Viele Tiere wurden noch mit dem Zug angeliefert. 1959 sagte der damalige KV-Vorsitzende Max Kühnel bei der Eröffnung der KV-Schau in Nordenham u. a.: Mit Stolz dürfen wir feststellen, das die Zeiten vorbei sind, in denen die Kaninchenzüchter ihr Licht unter den Scheffel stellen, neben der Schönheitszucht die Leistung immer mehr in den Vordergrund drängt. Die Angorazüchter melden, dass der Wollertrag die 1.000 g Grenze mehrmals überschritten wurde. Absolute Höhepunkte waren auch damals die Eröffnungen mit der Preisvergabe. Stolze Sieger aber auch enttäuschte Züchter feierten zusammen bis in die Morgenstunden. Es kam auch mal vor, das die angestaute Unzufriedenheit der Züchter, im Staub vermischt mit Torf, Sand und Pferdeäpfel, geschlichtet werden musste. 1981 brannte in Rodenkirchen die Ausstellungshalle Hengsthalle ab, danach wich man nach Brake, Hasenstraße und Nordenham am Klärwerk aus und wieder nach Brake in die Geflügelzüchterhalle.
Auch wurde die Jugendarbeit wurde gefördert, viele ehrenamtliche Jugendleiter haben großartige Arbeit geleistet, wie z.B. Harald Hotes, Helmut Meyer, Heiko Gädeken oder Hans-Dieter Büsing. Auf den KV Schauen sind immer 50 bis 80 Tiere der Jugend zu finden.
Die Handarbeits- und Kreativgruppen (früher Frauengruppen) sind nicht nur auf allen KV Schauen zu finden, auch auf überregionalen Schauen sind sie sehr erfolgreich. In der Chronik wird extra darauf hingewiesen, das der KV Vorstand sich herzlich für die Bedienung und Bewirtung auf KV Schauen bedankt.

Der heutige KV Wesermarsch hat 8 Vereine: I 1 Brake, I 6 Einswarden, I 11 Nordenham, I 92 Ovelgönne, I 93 Jaderberg, I 121 Elsfleth, I 123 Rodenkirchen, I 138 Abbehausen-Hasennest und 2 Handarbeits- und Kreativgruppen: I 3 Elsfleth u. i 21 Nordenham.
Vorsitzende der Kreisfachgruppe: 1933 – 1936 August Lühr von I 11, 1936 Johann Dierks I 11; dann wieder August Lühr von 1937 – 1944. Ab 1945 hieß es Kreisverband Wesermarsch: 1945 – 1954 Emil Ballenberger I 6, 1954 – 1958 Heino Büsing, 1959 – 1963 Max Kühnel I 121, 1964 Otto Woyde I 1, 1965 Max Kühnel I 121, 1966 – 1968 Otto Woyde I 1, 1969 – 1972 Ernst Smit I 11, 1973 – 1978 Otto Woyde I 1, 1979 – 1984 Ernst Smit I 11, 1985 – 1989 Alfred Röchert I 123, 1990 – 2003 Manfred Bartsch I 92, 2003 bis heute Alfred Hartmann.


Klaus Deters
 

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