Kleintierzüchter aus Niedersachsen beim Landwirtschaftsminister 2011

Grandioses ehrenamtliches Engagement

Auch in diesem Jahr wurden die Kleintierzüchter, Rassekaninchen, Rassegeflügel und Imker wieder zu einem Infomationsgespräch am 05.04.2011 zum neuen niedersächsischen Landwirtschaftsminister Gert Lindemann nach Verden eingeladen.
 
 
Minister Lindemann freute sich mit seinem Team, das dieses Treffen beibehalten wurde, denn er konnte sich noch gut an das erste Treffen unter dem damaligen Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke erinnern, der dieses Treffen eingeführt habe. Wir wollen mit den Kleintierzüchtern weiterhin in gutem Kontakt bleiben und versuchen, falls es Probleme gibt, diese zu lösen. Denn es gibt viele Probleme, Bebauungspläne mit Tierhaltung, Tiere in der Öffentlichkeit präsentieren, weil Räumlichkeiten fehlen. Fast jeder möchte ein Häuschen im Grünen, möchte ganz nah an der Natur leben, aber wenn ihm dann die Natur ein wenig zu nahe kommt, ist es vielen Menschen auch wieder nicht recht. Ein Teich auf dem Nachbargrundstück, der womöglich die Frösche dazu animiert, sich dort niederzulassen, das stößt oftmals auf massive Probleme und auf ein entschiedenes „so nicht“! Minister Lindemann sagte, es gäbe unzählige Beispiele, die immer wieder deutlich machen, das die Menschen heute oftmals romantische Vorstellungen vom Landleben haben, die allerdings in vielen Fällen außerordentlich weit weg sind von der Realität. Gerade die Tierhaltung, sei es die landwirtschaftliche Nutztierhaltung aber auch die als Hobby betriebene Kleintierhaltung passt einfach nicht in das Bild vieler Menschen. Auf der anderen Seite zeigt die neueste Veröffentlichung des Verbandes für Tiernahrung mehr als deutlich, das gerade Heimtiere einen immer größeren Stellenwert in unserer Bevölkerung genießen, ganze 3,6 Milliarden Euro haben die Deutschen 2009 für Tiernahrung und die Ausstattung ausgegeben, so der Minister, das sind 100 Millionen mehr als 1 Jahr zuvor. Überwiegend sind es Hunde und Katzen, die an dieser Entwicklung beteiligt sind, Kaninchen, Fische und Ziervögel waren in den 50ger Jahren populärer. Minister Lindemann hält es für durchaus wichtig, das auch die Tierarten, mit denen wir nicht im Wohnzimmer zusammenleben, sondern mit denen wir Lebensmittel produzieren, immer ganz weit vorn im Bewusstsein der Menschen stehen müssen. Dieses gehört zu einer jahrtausendealten Kultur. Der Minister versicherte: „in mir und meinem Team des Ministeriums haben Sie verlässliche Partner an ihrer Seite, die Sie mit Ihren Belangen unterstützen. So wie in der Vergangenheit werden wir auch künftig in der Öffentlichkeit weiterhin zu Ihren Freizeitaktivitäten stehen, denn wir wissen Ihren Einsatz und Ihr Arrangement zu schätzen. Nach dieser Ansprache ging es zu den einzelnen Sparten der Kleintierzucht.
 
Jedes Jahr gibt es eine bestimmte Reihenfolge, welche Sparte zuerst seine Probleme oder auch Positives vorbringen kann. In diesem Jahr haben die Rassegeflügelzüchter zuerst das Wort, danach die Imker und dann die Rassekaninchenzüchter. Zunächst wurde das Thema Bebauungspläne von den Geflügelzüchtern angesprochen, das Tierhaltung fast nirgends mehr erlaubt ist. Dazu meinte Minister Lindemann, wir müssten es eigentlich gemeinsam versuchen hinzukriegen, dass die Gemeinden, wenn sie Baugebiete ausweisen, dieses jedenfalls in einem Rahmen machen, der sozusagen auch in einem Baugebiet nach Möglichkeit solche Art der Hobbynutzung, auch andere Hobbys sind ja nicht verboten, Modellflugzeuge, die da rüberkreisen, was keinen Beschränkungen unterliegt, ist auch nicht ganz ohne Lärmentwicklung. Den Gemeinderäten sollte man deutlich machen, das es auch ein Verhältnismäßigkeitsprinzip bei der Baulandentwicklung gibt.
 
Danach wurden weitere 'Themen der Geflügelzüchter und der Imker besprochen,
Akute Tierschutzprobleme haben wir zur Zeit keine bei den Hobbyzüchtern, so der Minister.
Christian Ruhr

Von den Rassekaninchenzüchtern sprach zunächst der LV-Vorsitzende von Weser-Ems, Christian Ruhr, auch er gratulierte dem neuen Landwirtschaftsminister herzlich für das neue Amt. Das erste Treffen fand 1979 oder 1980 im niedersächsischen Landtagsgebäude mit dem damaligen Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke statt, daran könne er sich noch genau erinnern. Das Zuchtjahr 2010 war ein erfolgreiches Jahr für die Rassekaninchenzucht in Weser-Ems mit dem erfolgreichen Abschluss der LV-Schau in Timmel und der Bundesrammlerschau in Rheinberg. Derzeit haben wir 5.100 Mitglieder, mit über 2.000 Zuchten sind 34.900 Jungtiere aufgezogen worden, ein leichter Rückgang teilweise durch die Enterocolitis. Hierfür gibt es einen noch nicht zugelassenen Impfstoff, weil die Pharmaindustrie einen nicht so großen Bedarf sieht, mit 1,5 Millionen Rassekaninchen in Deutschland ist kein Markt da. Zum Thema Öffentlichkeitsarbeit meinte Chr. Ruhr, es wird immer schwieriger, Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, weil immer wieder das Wort Tierschutz auftaucht. Er bekam einen Anruf eines Zeitungsreporters und bat um eine Stellungnahme wegen eines Vorfalls in einer Schule in Schleswig-Holstein, wo vor einer Schulklasse Kaninchen geschlachtet wurden. Chr. Ruhr habe ihm geantwortet, als er 11 Jahre alt war, war das Schlachten von Kaninchen, Hühnern, Gänsen und Schweinen an der Tagesordnung gewesen. Damals gab es keine Gefriertruhen, Aldi oder Lidl. Zum Schluss seines Berichts bedankte er sich für die gute Zusammenarbeit und lud Minister Lindemann als Schirmherrn für die Bundesrammlerschau am 02. + 03. Februar 2013 in der Weser-Halle in Oldenburg aus Anlass des 100-jährigen Bestehens des LV Weser-Ems ein. Anschließend sprach der Vertreter der hannoverschen Rassekaninchenzüchter und auch sie wünschten weiterhin eine gute Zusammenarbeit wie in den Vorjahren.
 
Minister Lindemann bedankte sich bei allen für das grandiose ehrenamtliche Engagement, das Funktionieren unserer Gesellschaft ist ganz massiv auf ehrenamtliches Arrangement angewiesen und bat alle, am gemeinsamen Essen teilzunehmen.
 

Klaus Deters
Öffentlichkeitsarbeit LV
 

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